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Gestaltung schattiger Gartenpartien mit neuen und wenig bekannten
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Vortrag von Dr. Ullrich Fischer

vor der GDS - Gruppe Dortmund am 31.Januar 2004 und Katalog-CD (mit freundlicher Genehmigung des Autors)

Hosta Sum and Substance in unserem Garten Foto  Brandt Gillenia trifoliata in unserem Garten Foto  Brandt

A. Einleitung
B. Definition des Begriffes Schatten
C. Bemerkungen zur Bodenvorbereitung und Pflanzenauswahl
D. Bemerkungen zur Auswahl der Gehölze
E. Bemerkungen zur Auswahl der Stauden
F. Literatur
G. Dialiste
H. Copyright-Vermerk

A. EINLEITUNG

Viele, zumeist ältere und eingewachsene Gärten besitzen mehr oder weniger schattige Stellen, an denen eine Bepflanzung mit blütenreichen Prachtstauden meist versagt. Welche Ursachen hat dieser Misserfolg? Wenn ein Grundstück mit Haus neu bezogen wird, setzt man im allgemeinen Bäume und Sträucher als Sichtschutz und Zierde in die noch kahlen Gärten. Diese Gehölze werden mit der Zeit größer und erzeugen dann zunehmend Schatten. Dadurch steigt der Lichtmangel für die Pflanzen, die im Schattenwurf der Gehölze stehen, ständig an.
Sonnenliebende Prachtstauden, die am Beginn der Anlage üppig blühen, lassen allmählich in ihrem Wuchs nach bzw. sterben ganz ab, wenn ihnen die Sonne fehlt.
Der Gartenbesitzer wird scheitern, wenn er an diesen schattigen Stellen erneut Sonnenstauden pflanzt Für ihn bzw. den von ihm zu Rate geholten Gestalter stellt sich daher die Frage, wie eine diesem Standort gerechte und befriedigende Lösung gefunden werden kann.
Nur durch eine Radikalkur ließe sich der Garten in den alten Zustand versetzen, nämlich durch die teilweise oder totale Entfernung der Gehölze. Ein Entschluss zu einem derartigen Kahlschlag fällt meist schwer, denn dieser ist sowohl aufwändig als auch kostspielig.
Wenn die gewachsene Gehölzkulisse mit ihrem Schattenwurf erhalten bleibt, muss dennoch kein wachstumsleerer Raum entstehen, denn es gibt befriedigende und ästhetische Lösungen zur Bepflanzung schattiger Gartenplätze. An derartigen Stellen kann durchaus eine standortgerechte Bepflanzung angelegt werden, die für viele Jahre ein harmonisches Bild mit üppig wachsenden Stauden ergibt. Diese Schattenstauden weichen aber deutlich von den ab, die auf der sonnigen Rabatte ihre optimalen Bedingungen vorfinden..
Ein Schattengarten hat nämlich seine eigene Dimension! Es stehen hier nicht die Blüten im Vordergrund, sondern andere Eigenschaften der Stauden sind gefragt. Unterschiedliche Pflanzengestalten und Färbungen der Blätter sowie mannigfaltige Blattstrukturen wie z.B. das filigrane Netzwerk eines Schildfarnes (Polystichum setiferum `Plumosum Densum`), die beeindruckende Größe eines kastanienblättrigen Schaublattes (Rodgersia aesculifolia), das wuchtige Erscheinungsbild einer großen blaublättrigen Funkie (z.B. Hosta `Blue Angel`) oder der von der Haselwurz (Asarum europaeum) gewebte dichte grüne Bodenteppich und nicht die Farbe der Blüten kommen im Schatten zur Geltung. Die Blütezeit einer einzelnen Prachtstaude ist meist begrenzt, während die Blattstrukturen der Schattenstauden über den gesamten Vegetationszeitraum erhalten bleiben. Schon Gertrude Jekyll schrieb: ...`auch Grün ist eine Farbe`. Das trifft in besonderem Maße auf die Gattung Hosta zu, deren einfarbige oder panaschierte Blätter von Sorte zu Sorte sehr unterschiedliche Nuancen in den Grün-, Gelb- bzw. Blautönen aufweisen Außerdem gibt es schmal-lanzettliche, ovale, herzförmige oder sogar kreisrunde Blattformen.
Viele im Schatten gedeihende Pflanzen behalten ihre Attraktivität bis in den Winter, da sie zierende Samenstände mit leuchtenden Früchten entwickeln oder mit der Silhouette ihrer vergangenen Blütenstiele noch im Raureif interessant aussehen.
Es gibt jedoch auch etliche Schattenstauden mit schönen und besonderen Blüten, wie z.B. die Wachsglocke (Kirengeshoma palmata), die zu verschiedenen Jahreszeiten blühenden Arten der winterharten Alpenveilchen (Cyclamen coum, Cyclamen purpurascens bzw. Cyclamen hederifolium) oder die verschiedenen Arten von Feuerkolben mit ihren faszinierenden Blüten (z.B. Arisaema triphyllum oder Arisaema sikokianum).
Die Auswahl an Stauden für den Schatten ist geringer als für den sonnigen Bereich, aber dennoch ist das Sortiment viel größer und vielfältiger, als allgemein angenommen wird.
Eine bestimmte Gruppe von Stauden hat sich den Lichtverhältnissen im Schatten und Halbschatten, d.h. am Gehölzrand bzw. im lichteren Baumschatten, gänzlich angepasst und blüht überwiegend im Frühjahr vor dem Austrieb der benachbarten Bäume und Sträucher. Sie nutzt jeden zur Verfügung stehenden Lichtstrahl der Frühlingssonne aus, bildet in wenigen Wochen Samen und zieht dann im Verlauf des Frühsommers oberirdisch ein, wenn die zur Assimilation benötigte Lichtmenge und das Angebot an Wasser unter den Gehölzen ein Minimum erreicht. Sie hat zum Fortbestehen Knollen, Zwiebeln oder verdickte unterirdische Rhizome entwickelt, in denen für die nächste Vegetationsperiode der Energievorrat gespeichert wird. Man bezeichnet Mitglieder dieser Gruppe als Geophyten. Sie sind aufgrund ihrer frühen und kürzeren Vegetationszeit gegenüber dem Wurzeldruck der Gehölze und der oft ausgeprägten Sommertrockenheit des Standortes wenig anfällig.
Andere Schattenstauden haben sich auf die geringeren Lichtverhältnisse während der gesamten Sommersaison eingestellt. Sie behalten ihre Blätter bis zum Herbst. Einige besitzen auch wintergrünes Laub. Die Voraussetzung für ihr gutes Gedeihen ist allerdings eine ständige Bodenfeuchtigkeit, eine ausreichende Bodenfruchtbarkeit und ein Standort, der über das Jahr mehr Licht zulässt als derjenige, an dem die Geophyten noch gedeihen. Hierzu gehören viele Arten und Selektionen von Primeln (Primula sp.).
Etliche Mitglieder dieser zweiten Gruppe besitzen große, üppige Blätter, mit denen sie bei den geringeren Lichtmengen noch ausreichend Photosynthese betreiben können. Die Größe der Blätter ergibt oft eine weiche Struktur. Bei einem Übermaß an Lufttrockenheit oder auch Sonneneinstrahlung zeigen sich Verbrennungen am Blattrand oder auf der Blattoberfläche.

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B. DEFINITION DES BEGRIFFS SCHATTEN

Im folgenden Abschnitt soll versucht werden, eine Definition für den Begriff `Schatten` und seine verschiedenen Kategorien zu geben.
Schatten im Garten definiert sich als das Ergebnis einer verringerten Lichteinstrahlung auf den Boden. Je nach Größe und Dichte der Hindernisse oder Gegenstände (immergrüne oder laubabwerfende Gehölze bzw. Bauwerke oder Mauern), die an diesen Stellen den direkten Einfall des Sonnenlichtes hemmen, ist die Intensität des Schattens unterschiedlich stark. Auch der Verlauf der Sonne über den Tag beeinflusst Intensität und. Dauer des Schattens. Die Schattenlänge hängt im übrigen auch vom Breitengrad des Gartens ab.
An einem Ende der Schattenskala steht der leichte Schatten oder Flimmerschatten, der von locker wachsenden oder hoch aufgeasteten Laubgehölzen erzeugt wird. Im Verlauf des Tages erfolgt mit der Wanderung der Sonne für die Pflanzen am Boden ein ständiger Wechsel von Licht und Schatten.
Eine ähnliche Schattenwirkung läßt sich auch künstlich durch die Errichtung einer Schattenpergola mit dicht aneinander gesetzten Latten herbeiführen. Die Pflanzenauswahl für eine abwechslungsreiche Gestaltung ist an diesen wenig beschatteten Stellen am größten.
Eine weitere Kategorie von Schatten wird als offener Schatten bezeichnet. Hierbei handelt es sich um Stellen im Garten, die zwar den ganzen Tag über im Schatten liegen, aber zum Himmel hin offen sind und dadurch noch ein gewisses Maß an Helligkeit zulassen. Derartige Bedingungen trifft man meist an der Nordseite von hohen Gebäuden oder Mauern an.
Ein mittlerer Schatten wird ebenfalls an nach Norden ausgerichteten Gartenplätzen vorgefunden. Die Abschirmung der Sonnenstrahlen durch Mauern bzw. Hauswände und zusätzlich durch stark verzweigte Bäume wirkt sich an derartigen Plätzen stärker aus als beim offenen Schatten. Dadurch ist hier die Lichtmenge noch geringer.
Ein anders gearteter Zustand liegt bei Gartenpartien im Halbschatten vor. An solchen, auch als halbsonnig bezeichneten Stellen scheint die Sonne entweder am Morgen oder am Nachmittag, während über den Rest des Tages Vollschatten herrscht. Derartige Lichtverhältnisse bilden sich z.B. an der Ost- bzw. Westseite einer Mauer oder eines Gebäudes bzw. an in Nord-Süd-Richtung gepflanzten höheren Hecken aus. Es bleibt noch zu erwähnen, dass hier bei Einstrahlung der Nachmittagssonne die Temperatur viel höher steigt als an einer Stelle, die nur Morgensonne erhält.
Den Typ des Vollschattens, d.h. eines dichten und permanenten Schattens, trifft man unter dicht belaubten immergrünen Laub- und Nadelgehölzen an. Auch unter laubabwerfenden Bäumen mit breiten und sich überdeckenden Blättern entsteht Vollschatten. Hier ist der Schatteneffekt von kürzerer Dauer, da er erst im späten Frühjahr nach dem Laubaustrieb einsetzt und mit dem Laubfall im Herbst endet. Daher sind dort die idealen Pflanzstellen für Geophyten wie z.B. Alpenveilchen (Cyclamen coum oder Cyclamen hederifolium), die ihre Vegetationszeit im Frühjahr oder Herbst besitzen.

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C. BEMERKUNGEN ZUR BODENVORBEREITUNG UND PFLANZENAUSWAHL FÜR DIE UNTERSCHIEDLICHEN STANDORTE IM SCHATTEN

Die Ausführungen über die verschiedenen Kategorien von Schatten machen noch einmal deutlich: die Anzahl der Stauden für Schattenplätze verringert sich mit abnehmender Sonneneinstrahlung, da auch viele Schattenstauden zum guten Gedeihen eine (durch die Evolution) vorgegebene Lichtmenge benötigen, deren Wert nicht unterschritten werden darf. Wenn man das Angebot an Licht an einem gegebenen Standort auf etwa gleicher Höhe halten will, muss man eine regelmäßige Auslichtung der den Schatten erzeugenden Gehölze vornehmen. Dies gilt aber nur für einzeln stehende Gehölze und nicht für Heckenpflanzungen.
Am Ende der Skala, d.h. im Vollschatten, bleibt nur eine kleine Auswahl an Farnen und Moosen oder Blattpflanzen wie Efeu (Hedera) übrig. Deren Lichtbedürfnis ist zwar niedrig, aber ihr Gedeihen setzt eine genügende und ständige Feuchtigkeit des Bodens voraus.
Übrigens hat man in Europa im Gegensatz zu Japan noch nicht versucht, schattige Gartenanlagen zu schaffen, die lediglich mit unterschiedlichen Moosarten bepflanzt sind.
Dies ist schade, denn Moosgärten haben ihren ganz besonderen Reiz.

Die größten Probleme für eine Bepflanzung treten wie schon erwähnt bei Gartenplätzen im tiefen Dauerschatten auf, der durch eine Hauswand, eine hohe Mauer, eine immergrüne hohe Hecke oder dicht wachsende Nadelgehölze hervorgerufen wird. An diesen dunklen Stellen ist der Boden oftmals trocken, weil einmal durch die Mauern der Regen nicht auf den Boden gelangt und zum anderen die Gehölzwurzeln als starke Konkurrenz zu den Stauden die Feuchtigkeit des Bodens aufsaugen. Wenn man hier die Bedingungen für eine Unterpflanzung mit den wenigen zur Auswahl stehenden Stauden verbessern will, muss eine zusätzliche Bewässerung (Tropfbewässerung), die Ausdünnung der Gehölze, der Einbau einer Sperre aus starker Folie oder ein regelmäßiges Abstechen von Heckenwurzeln (Wurzelschnitt) mit einem Spaten durchgeführt werden.
Flach an der Oberfläche streichende Wurzeln wie z.B. bei verschiedenen Ahornen (Acer sp.) stellen in allen Schattenbereichen ein weiteres Problem da. Hier kann man Abhilfe schaffen, indem man Stauden wie z.B. Hosta in flache Töpfe setzt, diese an den vorgesehenen Stellen einsenkt und dann die gesamte Fläche mit Rindenmulch auffüllt. Die Töpfe können dann nach Bedarf gewässert und gedüngt werden, ohne dass eine Konkurrenz zu den Wurzeln auftritt.
Grundsätzlich gilt, dass ein beschatteter Boden feuchter und auch kühler ist als einer, welcher der vollen Sonne ausgesetzt ist. Ausnahmen bilden wie oben erläutert Stellen im Vollschatten oder in der Nähe dichter Hecken. Recht selten wird der Fall auftreten, dass der Boden an schattigen Stellen zu nass ist. Dann muss selbstverständlich für eine Drainage gesorgt werden.

Bei Anpflanzungen im Schattenbereich (aber nicht nur hier!) sollte man grundsätzlich jedwedes Falllaub liegen lassen und im Herbst oder im frühen Frühjahr noch zusätzlich halbverrotteten Laubkompost auf die Flächen aufbringen. Steht wenig Laub zur Verfügung, dann ist eine bis 5 cm dicke Schicht von gut abgelagertem und unkrautfreiem Rindenkompost eine gute Alternative. Diese Maßnahmen erhöhen auf Dauer den Humusgehalt des Bodens, lassen weniger Unkrautwuchs aufkommen und halten den Boden durch die aufliegende Schicht feuchter. Alle Schattenpflanzen lieben eine gleichmäßige Bodengare, also einen ungestörten Boden, der weder gehackt noch umgegraben werden sollte. Unter solchen Bedingungen kann es im Schattenbereich zur – oft erwünschten - Selbstaussaat kommen. Wie schön sieht nach einigen Jahren ein Teppich von Cyclamen coum aus, der sich auf diese Weise ausgebreitet hat! Eine zusätzliche Stickstoffdüngung erfolgt am besten mit einem langsam fließenden organischen Dünger, z.B. mit Hornspänen.
Vor einer Bepflanzung sollte auch geprüft werden, ob der Boden sauer, neutral oder alkalisch (kalkhaltig) reagiert. Viele Pflanzen tolerieren Kalk im Boden, wenn genügend Humus vorhanden ist. Dessen Gehalt an Huminsäuren kann den Kalk neutralisieren bzw. abpuffern.
Nur wenige Pflanzen wie Moorbeetpflanzen reagieren absolut kalkfeindlich. So besteht allgemein die Meinung, dass alle Arten vom Dreiblatt (Trillium) ausschließlich auf sauren Böden wachsen. Dies ist bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Trillium undulatum) aber nicht der Fall. Alle Arten von Trillium lieben jedoch eine Humusschicht, in der die Rhizome wachsen können Dabei kann der Unterboden neutral oder gar alkalisch reagieren, ohne dass Schäden wie Chlorose oder Kümmerwuchs auftreten.
Liegt im Garten eine extrem saure Bodenreaktion ( unter pH 4) vor, dann sollte zur Bindung der Säure im Boden Dolomit in feinverteilter Form statt reinem Kalk verabreicht werden. Die kombinierte Gabe von Kalk und Magnesium im Dolomit ist für viele Pflanzen viel zuträglicher als reiner Kalk. So wachsen z. B. über dreißig Wildarten von Rhododendron am Omei-shan in China, dessen Gestein überwiegend aus Dolomit besteht!
Will man andererseits den pH-Wert eines kalkhaltigen Bodens senken, so empfiehlt sich das
Einbringen von pulverförmigem Schwefel. Dieser wandelt sich durch Bodenbakterien in Schwefeldioxid um und erniedrigt durch Umsetzung mit den Calcium-Ionen unter Bildung von Gips den pH-Wert.

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D. BEMERKUNGEN ZUR AUSWAHL DER GEHÖLZE

Selten kann ein Gartenbesitzer vom Fachmann bei der Erstplanung dazu überredet werden, den Garten mit einer größeren Anzahl an Gehölzen als üblich zu auszustatten. Kommt es dennoch zu einem solchen Entschluss, sollten die Gehölze und auch Schlingpflanzen wie Clematis sehr sorgfältig nach Kriterien wie Blütenpracht, Austrieb, Herbstfärbung, Rindenschönheit oder auch Fruchtschmuck ausgesucht werden. Durch eine solche Selektion erhält der Garten bei gleichem Pflegeaufwand eine höhere Qualität, die sich auch auf die künftige Entwicklung eines Schattengartens positiv auswirken wird. Die Entscheidung für eine größere Anzahl an exquisiteren Gehölzen scheitert aber oftmals an den höheren Anschaffungspreisen.
Als Kompromiss kann man dem Bauherrn und künftigen Gartenbesitzer vorschlagen, zwischen die besonderen Gehölze preisgünstige Füllsträucher (z.B. Forsythien, Felsenbirnen oder Weigelien) zu setzen. Diese können nach einigen Jahren ohne großen finanziellen Verlust herausgenommen werden, wenn die Gehölze mit ihren besonderen Eigenschaften herangewachsen sind.

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E. BEMERKUNGEN ZUR AUSWAHL DER STAUDEN

Wie die im sonnigen Bereich wachsenden Prachtstauden lassen sich Schattenstauden in zwei Kategorien einteilen: 1.) in solche, die sich für eine flächige Pflanzung eignen, und 2.) in diejenigen, die sich als Solitäre oder in einer kleinen Gruppenpflanzung verwenden lassen.

In den letzten Jahren hat die Anzahl an Stauden für eine Verwendung in schattigen Bereichen sowohl durch Züchtung als auch durch Neueinführungen aus China und Japan stark zugenommen. Besonders in den Gattungen Geranium (Storchschnabel), Hosta, Pulmonaria, Heuchera, Tiarella, Rodgersia und auch bei Galanthus (Schneeglöckchen) sind in den letzten zehn Jahren zahlreiche neue und verbesserte Sorten entwickelt worden. Durch Kreuzung entfernter Arten konnten oftmals negative Eigenschaften wie Anfälligkeit für Mehltau (bei Pulmonaria) oder Schneckenanfälligkeit (bei Hosta) verringert oder gar beseitigt werden.
Auch die Blütenfarben der im Frühjahrsgarten so wichtigen Lenzrosen (Helleborus hybridus) haben sich seit den Züchtungen von Mrs. Helen Ballard weiter entwickelt. Das Farbspektrum dieser neuen Hybriden reicht von Blauschwarz, Weinrot, Gelb, Aprikosenfarbig über Grün bis zu einem klaren Weiß. Auch sogenannte Pikotee-Formen mit einer unterschiedlichen Randfarbe sind inzwischen gezüchtet worden. Alle Farbformen können entweder ungepunktet bzw. mit einem mehr oder weniger auffälligen Punktmuster auftreten. Außerdem ist inzwischen bei den Lenzrosen eine ganze Anzahl von Sorten mit gefüllten Blüten vorhanden, die bei Bestäubung zum Teil wieder gefüllte Sämlinge ergeben.
Eine rasante Entwicklung haben in letzter Zeit auch die Elfenblumen (Epimedium) genommen.
Die Entdeckung zahlreicher neuer Arten in China hat zumindest in Großbritannien, in Japan und in den USA zur Entwicklung sehr interessanter Hybriden geführt, die hoffentlich bald auch die Gärten in Zentraleuropa und Deutschland schmücken werden.
Den Hobbygärtnern und den professionellen Planern steht also eine Fülle an neuem Material für den Schattenbereich zur Verfügung, das allerdings vielen noch völlig unbekannt ist!

Im Rahmen der fortschreitenden Globalisierung werden heute viele der neuen Staudensorten, also auch die für den Schattenbereich geeigneten, durch die Methoden der Gewebekultur (Meristemkultur) vermehrt, um in kürzerer Zeit in großer Menge auf den Markt gebracht zu werden. Dieses hat sicher nicht nur positive Seiten.
Bei Hosta (inzwischen über 4000 Sorten!) und Heuchera (auch schon über 100 Sorten!), die heutzutage nahezu hundertprozentig durch die Methode der Gewebekultur vermehrt werden, kommen zunehmend Sorten dazu, die sich von schon vorhandenen nur wenig unterscheiden.
Auch bei den Storchschnäbeln (Geranium) sind inzwischen so viele Sorten in den Gärtnereien im Umlauf, dass die Auswahl und eine Entscheidung für eine bestimmte Sorte ziemlich schwer fällt. Die Selektion neuer Sorten sollte daher viel kritischer als bisher durchgeführt werden, um nur Sorten mit wirklich auffälligen, vorher noch nicht dagewesenen Merkmalen auf den Markt zu bringen.

Durch die Öffnung Chinas sind in den letzten Jahren außerdem zahlreiche neue Wildstauden in den Westen gelangt. Darunter gibt es auch eine ganze Reihe an interessanten Pflanzen für den Schattengarten. In vielen Fällen muss allerdings die Gartenwürdigkeit einschließlich der Winterhärte noch überprüft werden..

Nach diesen Gedanken zum derzeitigen Staudensortiment und zu den modernen Vermehrungsmethoden möchte ich Ihnen einen größeren Ausschnitt aus dem großen Angebot an Stauden und Geophyten für schattige Stellen im Garten vorstellen.
Sicherlich hat jeder Gartenfreund seine besonderen Lieblinge. Bei mir sind dies Hosta (immer noch!), Heuchera, Tiarella, Heucherella, Rodgersia, Trillium, Erythronium, Cyclamen und die verschiedenen Formen der winterharten Farne. Dazu kamen in jüngster Zeit noch die Elfenblumen (Epimedium), die meiner Ansicht nach eine große Zukunft besitzen, denn das Züchtungspotential ist hier bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wir können bald Sorten mit besonderen Blütenfarben und außergewöhnlichen Blattformen erwarten, die den vielfältig bepflanzten Schattengarten bereichern werden.
Es kann allerdings auch bei dieser Gattung wie bei anderen Gattungen zuvor geschehen, dass ihre Beliebtheit einem Höhepunkt zustrebt und dann nach einigen Jahren wieder abflaut.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass jeder Gartenbesitzer in seinen schattigen Gartenecken eine abwechslungsreiche und langlebige Staudenpflanzung anlegen kann. Da Bilder mehr sagen als nur Worte, werden jetzt Beispiele gezeigt, die dem Einzelnen Anregungen zur Bepflanzung geben sollen.

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F. LITERATUR

Bishop, M. et al.; Snowdrops – A Monograph of Cultivated Snowdrops (2001)
Case, F. & R.; Trilliums (1997)
Grenfell, D.; The Gardener`s Guide to Growing Hosta (1996)
Grey-Wilson, Ch.; Cyclamen (1997)
Hinkley, D.; The Explorer`s Garden (!999)
Jacobs, D.L. & R.L.; American Treasures – Trilliums in Woodland Garden (!997)
Jelitto / Schacht / Simon; Die Freiland Schmuckstauden (2003)
Jones, D.L.; Encyclopaedia of Ferns (1987)
Mathew, B.; Hellebores (1989)
Mickel, J.; Ferns for American Gardens (1994)
Rice, G. & Strangman, E.; A Gardener`s Guide to Growing Hellebores (1993)
Schmid, W. G.; The Genus Hosta (1991)
Stearn, W. T.; The Genus Epimedium (2002)
Warda, H.-D.; Das große Buch der Garten- und Landschaftsgehölze (2. Auflage / 2001)
Zilis, M.; The Hosta Handbook (2000)

[weitere Literatur siehe Bücherliste: Schattengarten - Anmerkung GartenLiteratur]

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G. DIALISTE

einige der Fotos hier auf seiner Homepage)

Die nachfolgend aufgeführten Schattenstauden sind so gut wie möglich nach ihren Höhepunkten im Verlauf des Gartenjahres angeordnet.. In der nachfolgenden Auflistung wird für viele Pflanzen jeweils die Möglichkeit zur Verwendung sowie die Methode der besten Vermehrung durch unterschiedliche Symbole angegeben (Pflanzenvermehrung durch T = Teilung, A = Aussaat, S = Steckling; Verwendung als: SO = Solitärpflanze, GR = Gruppenpflanze; FL = flächige Pflanzung, BO = Bodendecker):

1.) Frühlingsaspekt mit Galanthus, Helleborus und Cyclamen
2.) Galanthus `Galatea` GR FL T
3.) Galanthus nivalis `Lutescens` GR T
4.) Galanthus `Trym` SO T
5.) Galanthus `Walrus` SO T
6.) Galanthus `Mighty Atom` SO T
7.) Galanthus `Wendy`s Gold` SO T
8.) Galanthophilie oder schon Galanthomanie ?
9.) Euphorbia amygdaloides `Purpurea` FL T A
10.) Die `klassische’ Rabatte mit Helleborus hybridus am Wohnhaus von Helen Ballard
11.) Das gleiche Beet mit Helleborus-Züchtungen aus anderer Richtung
12.) Rosarote Sorte von Helleborus hybridus SO T
13.) Pflaumenfarbene Sorte von Helleborus hybridus SO T A
14.) Zitronenfarbene Sorte von Helleborus hybridus (F2-Hybride von `Sirius`) SO T
15.) Sogenannte schwarzblaue Sorte (Hybride aus Helleborus torquatus) SO T
16.) Helleborus x Nigercors A T
17.) Frühlingsansicht unter Bäumen in der Washfield Nursery (Elizabeth Strangman) in Kent
18.) Frühlingsbild mit Bluebells (Hyacinthoides non-scripta) T A GR FL
19.) Cardamine trifolia FL GR T A
20.) Ansicht mit Pulmonaria rubra `Redstart`, Galanthus und Helleborus hybridus
21.) Pulmonaria `Blue Ensign` FL GR T
22.) Pulmonaria `Cotton Cool` FL T
23.) Teppich von Erythronium-Arten (Hundszahnlilien) in Glendoick Gardens in Schottland
24.) Erythronium hendersonii SO GR T A
25.) Erythronium `Pagoda` , eine wüchsige Hybride aus E. tuolumnense u. E. revolutum T FL
26.) Erythronium dens-canis, der heimische Hundszahn FL GR T A
27.) Erythronium `White Beauty` mit Anemone blanda FL GR T
28.) Erythronium americanum: eine Blüte auf einhundert Pflanzen! T A FL GR
29.) Anemone blanda und Narzissen am Gehölzrand
30.) Cyclamen coum in Blatt- und Farbvielfalt GR FL A
31.) Ranunculus ficaria `Collarette` (schließt sich nicht bei schlechtem Wetter) GR FL T
32.) Ranunculus ficaria `Salmon`s White` GR FL T
33.) Hepatica transsilvanica FL GR T A
34.) Hepatica nobilis var. pyrenaica mit sehr zierenden Blättern GR A T
35.) Hepatica transsilvanica `Elison Spence` SO GR T
36.) Anemone x lipsiensis, eine Hybride aus A. nemorosa und A. ranunculoides GR FL T
37.) Anemone nemorosa `Viridiflora` Gr T
38.) Uvularia grandiflora am Wildstandort in den Appalachen SO GR T A
39.) Oxalis acetosella var. subpurpurascens GR FL T A
40.) Corydalis `Blue Panda` GR FL T
41.) Corydalis solida ssp. solida `Rosa` GR FL T A
42.) Luzula sylvatica `Aurea` GR FL T
43.) Dicentra eximia – Hybride GR FL T
44.) Dicentra `Bacchanal` GR FL T
45.) Lathyrus (Orobus) vernus Àlboroseus` GR T A
46.) Synthyris stellata GR T A
47.) Frühlingsbeet mit Dicentra spectabilis, Mertensia virginica und Primeln
48.) Asarum shuttleworthii `Callaway` GR FL T
49.) Asarum-Species aus China GR SO T
50.) Cardamine pentaphyllos GR FL T A
51.) Primula `Silverlace` GR T A
52.) Epimedium acuminatum GR SO T A
53.) Hybride von Epimedium grandiflorum GR FL T
54.) Beet von Trillium grandiflorum GR FL A (T)
55.) Trillium grandiflorum `Roseum´ im Waldgarten mit Trillium cuneatum GR T A
56.) Trillium grandiflorum `Snowbunting` ( Trillium grandiflorum `Flore Pleno`) SO GR T
57.) Trillium luteum mit Phlox divaricata am Naturstandort SO GR T A
58.) Trillium catesbaei GR SO T A
59.) Trillium underwoodii, eine Blattschmuckstaude unter den Trillium! SO GR A
60.) Trillium vaseyi GR SO A
61.) Trillium cuneatum in einer gelb blühenden Form SO GR T A
62.) Trillium cuneatum in Rot SO GR T A
63.) Trillium cuneatum mit fast silbrigen Blättern SO T A
64.) Shortia galacifolia SO GR T (A)
65.) Galax urceolata SO GR T A
66.) Glaucidium palmatum, ein kostbares Mohngewächs aus Japan SO GR (T) A
67.) Phlox divaricata am Naturstandort GR FL T A
68.) Chrysogonum virginianum var. australe GR FL T A
69.) Adiantum venustum, der Himalaya-Frauenfarn GR FL T A
70.) Athyrium filix-femina `Victoriae`, der Harpunenfarn SO T
71.) Anemonella thalictroides (Wildform) GR FL T A
72.) Anemonella thalictroides `Schoaf`s Double` SO T
73.) Rodgersia aesculifolia SO GR T A
74.) Meconopsis grandis im Savill-Garden / Windsor Park SO GR A
75.) Brunnera macrophylla ´Langtrees` SO GR T
76.) Brunnera macrophylla ´Dawson`s White` SO GR T
77.) Brunnera macrophylla `Hadspen Cream` SO GR T
78.) Brunnera macrophylla `Jack Frost` SO GR T
79.) Cypripedium pubescens SO GR T
80.) Cypripedium montanum SO GR T
81.) Paris polyphylla SO GR T A
82.) Polygonatum biflorum mit Podophyllum peltatum und Viola GR T A
83.) Polygonatum odoratum var. pluriflorum `Variegatum` SO GR T
84.) Schattenbereich mit Etagenprimeln und Meconopsis betonicifolia in Heronswood / WA
85.) Podophyllum versipelle, ein neuer Maiapfel aus China SO GR T A
86.) Gillenia trifoliata SO GR T A [Foto oben]
87.) Pachysandra procumbens aus den Appalachen FL GR T
88.) Arisaema triphyllum oder `Jack in the Pulpit` SO GR T A
89.) Arisaema sikokianum aus Japan SO GR T A
90.) Aruncus dioicus (nordamerikanische Form) SO GR T A
91.) Carex `Evergold` ergibt mit Heuchera `Velvet Night` eine gute Kombination
92.) Tiarella `Iron Butterfly` SO FL GR T
93.) Tiarella `Spanish Cross` SO FL GR T
94.) Heuchera `Strawberry Candy` und Heuchera `Velvet Night` SO FL GR T
95.) Heuchera `Velvet Night` und Heuchera` Amber Waves´: ein starker Kontrast FL GR T
96.) Heuchera `Velvet Night` und Heuchera `Obsidian` SO FL GR T
97.) Heuchera `Marmalade`, ganz neu! SO GR FL T
98.) x Heucherella `Silver Streak` GR FL T
99.) x Heucherella `Cinnamon Bear` GR FL T
100.) Cimicifuga (neuerdings Actaea) in Blüte SO GR T A
101.) Hosta sieboldiana `Elegans` SO T
102.) Hosta `Great Expectations` SO GR T
103.) Hosta `Sum and Substance` SO T (Foto)
104.) Hosta `Halcyon` als Bodendecker SO GR FL T
105.) Hosta `Tokudama Aureonebulosa` SO GR T
106.) Hosta `Sagae` SO GR T
107.) Hosta `Liberty` mit Mertensia sibirica SO GR T
108.) Hosta `Striptease` SO GR T
109.) Hosta `Patriot` vor einem rotblättrigen Acer palmatum SO GR T
110.) Hosta `Fire and Ice` SO GR T
111.) Hosta `Tattoo` SO GR T
112.) Hosta `Fortunei Albomarginata` am Wasser im Japanischen Garten in Portland / Oregon
113.) Tricyrtis stolonifera SO GR FL T A
114.) Kirengeshoma palmata mit Anemone hupehensis SO GR T A
115.) Schattiger Hohlweg mit Hosta im Garten von Patsy Stygall in Indianapolis / Indiana
116.) Dichte Pflanzung von Hosta im Garten von J. Harris in Atlanta / Georgia
117.) Lichter Schatten im Chikago Botanic Garden. Im Vordergrund Onoclea sensibilis
118.) Frühlingsstimmung in einem naturhaften Garten in Winston-Salem / North Carolina
119.) Halbschattiger Weg mit Pflanzen aus dem Piedmont im Mount Cuba "middle" / Delaware
120.) Schattenpergola im Chikago Botanic Garden in Glencoe / Illinois

Copyright: Dr. Ullrich Fischer, Waterloostr. 19, D-38106 Braunschweig.
Hier geht`s zu seinem Pflanzenangebot!


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