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Altweibersommer - Flugsommer, Frauensommer

Die fünfte Jahreszeit, eine Schönwetterperiode Ende September / Oktober (Goldener Oktober)
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Altweibersommer - dann wird der Herbst trocken. (Bauernregel)
Herbstlaubfärbung im Altweibersommer


Gemeint ist mit dem Begriff "Altweibersommer" (mundartlich auch "Witwensommer", in der Schweiz "Witwensömmerli") aber kein Sommerwetter für ältere Frauen. Der Ursprung dieser Bezeichnung führt weit in die Vergangenheitzurück in die germanische Mythologie. Mit "weiben" wurde im Altdeutschen das Knüpfen von Spinnweben bezeichnet.
An September-Tagen mit sonnigem Wetter kühlt es sich in den klaren Nächten stark ab, so dass in den Morgenstunden durch den Tau die Spinnweben deutlich zu erkennen sind. Die seltsam glänzenden Fäden ("Herbstfäden") glitzern im Sonnenlicht wie lange, silbergraue Haare. Früher glaubten die Leute, so erzählen es alte Sagen, daß alte Weiber (damals war das noch kein Schimpfwort für alte Damen) diese "Haare" beim Kämmen verloren hätten und daß dies das Wirken der "Nornen", der alten Schicksalsgöttinnen, die die Lebensfäden der Menschen spinnen, war. Alten Menschen, an denen solche Spinnfäden hängen bleiben, sollten sie Glück bringen.
Zwischenbemerkung: Daß der Begriff "Altweibersommer" übrigens nicht frauenfeindlich ist, wurde durch einen Gerichtsbeschluß festgestellt!
Spätere - im Christentum entstandene- Legenden wiederum wissen zu berichten, daß die Silberfäden des Altweibersommers aus dem Mantel Marias stammen, den sie bei ihrer Himmelfahrt trug. Im Volksmund heißen deshalb diese Spinnfäden auch "Marienfäden", "Marienseide", "Marienhaar" oder "Unserer Lieben Frauen Gespinnst".
SpinnenetzSpinnennetz Spinnennetz im Garten BornhövedWeiden-Spinnennetz

Diese für eine Schönwetterperiode im Herbst namensgebenden Spinnennetze zwischen Gräsern, Blumen, Zweigen, Büschen, an Dachrinnen und Fensterläden, an Zäunen und Mauern entdeckt man vor allem an den ungewöhnlich warmen und sonnigen Tagen, die man deshalb auch "Flugsommer" oder "Frauensommer" nennt.

Zu den "Spinnblumen" zählen die Herbstzeitlose und die Spinnenblume oder Spinnenpflanze (Cleome spinosa, Syn.: C. pungens Willd., C. gigantea hort. non L.), eine einjährige Pflanze aus der Familie der Kaperngewächse (Capparaceae). Letzere hat ihren Namen von den exotisch aussehenden Blüten mit ihren langen herausragenden Staubfäden bekommen, die an Spinnen erinnern.

Spinne am Morgen, Kummer und Sorgen, Spinne am Abend, erquickend und labend.
Bei dieser Redensart geht es nicht um das Tier Spinne. Das Spinnen von Wolle hat einst gutes Geld eingebracht, doch die armen Leute mußten schon morgens damit anfangen, um sich in der Zeit, in der es auf dem Feld keine Arbeit gab, ein Zubrot zu verdienen. Die Reichen konnten es sich leisten, das Spinnen als netten Zeitvertreib in die Abendstunden zu verlegen.

Keller, Friede der Kreatur (Gedicht über Spinnen)
Buchtipps zum Thema Spinnen

Ob man nun an die germanischen Göttinnen glauben mag oder eher der meteorologischen Erklärung vertraut - der Altweibersommer läßt sich auch im Garten genießen; der Altweibersommer ist der einzige Sommer, auf den Verlass ist. Man spricht auch vom "goldenen Oktober"

In Schweden spricht man vom "Brigitta-Sommer" (Birgitta-Sommer) nach der heiligen schwedischen Königstochter (1303-1373); dort ist er von Anfang bis Mitte Oktober.
In den Mittelmeerländern ist die späte Warmperiode, dort im November, als "St.-Martins-Sommer" bekannt.

Viele Menschen bezeichnen diese Tage auch als die fünfte Jahreszeit. Die heiße Zeit des Sommers ist vorbei, die Nächte oft schon recht kühl, aber der Herbst hat noch nicht so richtig Einzug gehalten.

Dem "goldenen" Oktober gewidmete Rose 'Goldener Oktober'

Indian Summer - Herbstfärbung der Gehölze




Der Altweibersommer tritt übrigens in Amerika fast zur gleichen Zeit auf. Er nennt sich dort "Indian Summer" (Rose Indian Summer) und ist weniger durch die Spinnweben, als durch die prächtige Herbstfärbung der Laubbäume (die ja auch bei uns zu dieser Zeit beginnt, aber längst nicht so ausgeprägt), bekannt. Der Name "Indian Summer" begründet sich auf einer alte indianische Legende, nach der das Rot der Bäume das Blut eines erlegten Bären symbolisieren soll.

Laubfärbung im Herbst im GartenGillenia_trifoliata im Herbst Foto Brandt

Die alljährlich wiederkehrende Laubverfärbung mit ihren Reizen erfreut uns - obgleich sie sich in unseren Breiten – je nach Witterungsverlauf sich sehr unterschiedlich auswirkt - auch in unseren Gärten. Die Herbstfärbung, die durch die Photosynthese entsteht, ist ein Gestaltungselement, welches bei der Gartenplanung berücksichtigt werden sollte. Der Herbst ist ja relativ arm an blühenden Arten. Darum ist es eine willkommene Gelegenheit, mit herbstfärbenden Pflanzen nochmals einen Höhepunkt vor der Winterruhe zu setzen. Nicht nur Gehölze bringen diesen Effekt, auch das Laub vieler Stauden wechselt seine Farbe und so können sie im Herbst einen "Indiansummer-Effekt" im Staudenbeet hervorrufen. Wichtig für herbstliche Höhepunkte ist auch der Fruchtschmuck, der zudem auch den gefiederten Sängern als Wildfutternahrung dient.


Gehölze und Stauden mit schöner Herbstfärbung

Link- und Geschenktipps:
Buchtipps zur Herbstfärbung
Herbstgedichte

Buchtipps:
Altweibersommer: Theodor Fontanes erster Fall Kriminalroman: von Frank Goyke be.bra-Verlag 2008
Windiger Altweibersommer von Hanne Oppermann Books on Demand 2005

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