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Niki de Saint Phalle (29.10.1930 -2002) Malerin und Bildhauerin

Niki de Saint Phalle (eigentlich Catherine Marie-Agnès Fal de Saint Phalle), am 29. Oktober 1930 in Neuilly-sur-Seine, einem Vorort von Paris geboren, wuchs hauptsächlich in den USA auf und wurde infolge ihrer Heirat mit Jean Tinguely (1971) in der Schweiz eingebürgert.

Sie arbeitete sie zunächst sehr erfolgreich als Model, nahm Schauspielunterricht, heiratete ihren ersten Mann, Harry Matthews, und bekam 1951 und 1955 ihre Kinder Laura und Philip. Zu dieser Zeit erlitt sie jedoch auch einen schweren Nervenzusammenbruch und wurde wegen Suizidgefahr in eine Klinik in Nizza eingewiesen. Die anschließende Maltherapie half ihr wieder auf die Beine, sie beschloss ( nach der Trennung von ihrem Mann und den Kindern) Künstlerin zu werden.

Am 12. Februar 1961 entstand das erste ihrer "Schießbilder", die die 31-Jährige an die Spitze der Kunstszene katapultieren sollten. Saint Phalle zielte dabei mit einem Gewehr auf ein mit Farbbeuteln behängtes Bild auf Leinwand. Gegen den bewussten, "göttlichen" Schöpferakt des Malers also setzte sie die automatische Geste des Abdrückens, und dass allein die Energie des Moments das Bild gestalten würde, wenn die Farbbeutel getroffen aufspritzten und zerflossen. Das künstlerische Verfahren als solches hatte Saint Phalle nicht erfunden, sondern es lag nach Pollocks Tropfmethode, nach Yves Kleins Windbildern und angesichts der Zen-buddhistischen Zufallsverfahren von Kollegen wie John Cage in der Luft. Auch war das Kunstwerk als bleibendes Ergebnis von geringerem Interesse als die Schießperformance selber. (Quelle)

Ab 1962 setzte sie sich dann auf ungewöhnliche Weise mit der Frauenrolle auseinander; das einschneidendste Erlebnis ihrer Kindheit war der Missbrauch durch den Vater im Alter von 11 Jahren. Es entstanden plastische Objektbilder von Frauenfiguren wie Die rote Hexe, Die Braut, Die rosa Geburt und Das Monster. Mit ihren leuchtend bunten Polyester-Plastiken ("Nanas" ab 1965) wurde sie international populär. Nana war im französischer Umgangssprache bis dato ein leicht anzügliches Wort für freches Mädchen, Göre oder Mieze. Ihre Nanas standen für Lebenskraft, Weiblichkeit, freie Gestaltung ohne Hemmungen und Konventionen, waren eine umfassende Reflexion der weiblichen Existenz. 1966 gab es einen Skandal, als Niki de Saint Phalle zusammen mit Jean Tinguely, der für die Konstruktion zuständig war, eine riesige 28 x 6 x 9 Meter große liegende Nana erbaute. Dieses Kunstwerk, namens HON, die Kathedrale, im Moderna Museet zu Stockholm war begehbar. Zu- und Ausgang war die Vagina, in der linken Brust befand sich ein Planetarium, in der rechten eine Milchbar. Durch die Nanas setzte Niki schon lange vor der Frauenbewegung ihre persönliche Befreiung in feministische Kunst um, in Kunst, die die Frauen, ihre Präsenz und Stärke in den Mittelpunkt stellte.

1969 hatte sie in Hannover eine ihrer ersten großen Einzelausstellungen, 1974 kaufte die Stadt drei ihrer leuchtendbunten, voluminösen Frauenfiguren und stellte die Nanas direkt am Leineufer auf, wo sie heute zu einem der Wahrzeichen Hannovers geworden sind. Die in der heutigen Skulpturenmeile aufgestellten "Nana"-Figuren sorgten damals für eine ungeheure Aufregung. Im Anschluß an die EXPO 2000 gestaltete Niki de Saint Phalle die frisch restaurierte La Grotte im barocken Teil der 1676 erbauten Herrenhäuser Gärten mit kunstvoller Ausschmückung des achteckigen Mittelraums und zweier Nebenräume mit Mosaiken aus buntem Glas und Spiegeln, bemalten plastischen Figuren oder spiralförmig um Säulen angeordneten Ornamenten.

Grotte Herrenhausen Foto BrandtGrotte HerrenhausenGrotte in Herrenhausen

Am 17. November 2000 wurde sie zur ersten und bisher einzigen Ehrenbürgerin der Stadt Hannover ernannt. Sie vermachte aus diesem Anlass 300 ihrer Werke dem dortigen Sprengel-Museum; andere Institute hatten auf das Angebot der Künstlerin, ihnen ihren Nachlass zu überlassen, abgelehnt. 2002 wurde die Einkaufspassage Passarelle in Hannover umbenannt in "Niki-de-Saint-Phalle-Promenade".

Ab 1982 gestalteten sie und ihr Ehemann Tinguely, der Teil der progressiven avantgardistischen Künstlergruppierung Nouveau Realisme war, den berühmten "Strawinski-Brunnen" in Paris vor dem Centre Pompidou.

.Von 1978 an arbeitete Niki de Saint Phalle bis 1997 in der Toscana an ihrem umfangreichsten und größten Projekt in der Toskana / Italien in Capalbio, südlich Grosseto. Angeregt durch die fantastischen Barockgärten der Toskana (Bomarzo und Villa d’Este) errichtete sie den "Giardino dei Tarocchi". Dieser "Garten des Tarot“ (Tarotgarten) enthält mit den 22 Monumentalskulpturen, inspiriert von den Symbolen der Tarot-Karten, Elemente aus der traditionellen Gartenkunst und mystische Elemente aus der Kabbala und wurde 1998 für die Öffentlichkeit freigegeben.

"Dieser Garten entstand trotz Schwierigkeiten; aus Liebe, aus maßlosem Enthusiasmus, aus Besessenheit und vor allem aus tiefem Glauben. Nichts und niemand hätte mich aufhalten können." (Aus: Künstlergärten in der Toskana).

1994 zog sie auf ärztlichen Rat wiederum um, in ein noch milderes Klima nach San Diego / Kalifornien. Ihre Gesundheit, durch die gefährlichen Polyesterdämpfe über viele Jahre geschädigt, stand auf dem Spiel. "Ausgerechnet das Material, mit dem ich am liebsten arbeite, ist absolut mein Todfeind" sagte sie einmal. Acht Jahre später starb sie dort am 21.5.2002 an einem Lungenemphysem.


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